Als ich vor grauer Vorzeit mit dem Autofahren begann waren Tankstellen in erster Linie dazu da, den Benzin- oder Dieselvorrat des Autos aufzufüllen und die benötigten Motoröle zu kaufen. Wenn dann noch eine Glühlampe, eine Sicherung oder der Keilriemen defekt war, konnte man diese Ersatzteile auch bekommen.
Heute sind Tankstellen das, was früher die kleinen Supermärkte waren. Ich könnte dort meinen Wocheneinkauf an Lebensmitteln tätigen. Doch was ich an einer Tankstelle nicht mehr kaufen kann, sind Kleinteile fürs Auto. Aktueller Fall: Wir sind über Sylvester nach Berlin gefahren und meine Scheibenwischerblätter haben den Geist aufgegeben. Kein Problem eigentlich. Ich fahre auch keinen Exoten, sondern einen nicht seltenen Volvo V40. Wischerblätter! An vier Tankstellen in Hamburg: Wischerblätter, Pustekuchen. An zwei Autobahntankstellen an der A24: Wischerblätter, Pustekuchen. Als ich die Hoffnung schon aufgeben wollte, hielten wir noch einmal am Rasthof Stolpe an. Und siehe da, zwischen Aufklebern, Fellbezügen fürs Lenkrad und den obligatorischen Pornoheften gab es tatsächlich Wischerblätter.
Wahnsinn.