Geiger-Punk auf Tour

Quelle: www.nigelkennedy.de

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„Wer will, kann mich einen klassischen Geiger nennen; ich selbst verstehe mich als einen Musiker, der einfach Musik spielt – und nicht nur eine Art von Musik“. Das sagt der Klassik-Punk Nigel Kennedy über sich selbst. Stimmt!
Gestern waren meine liebe Frau und ich in der Hamburger Musikhalle, die eigentlich Laeiszhalle heißt (gesprochen Leißhalle).
Zuerst ein Hinweis an den Veranstalter: Seit wann beginnen Konzerte um 19:30 Uhr? Wir haben unsere Vorbereitungen so getimt, dass wir locker um viertel vor acht dort sind, bis Janine um 19:20 Uhr sagte: „Beeil Dich, das fängt schon um halb an!“.
Also ein Tipp an alle: Immer den Beginn einer Veranstaltung auf der Eintrittskarte RECHTZEITIG nachlesen und nicht einfach davon ausgehen, dass es um acht losgeht…
Glücklicher weise wohnen wir ja recht zentral und sind noch fast rechtzeitig angekommen, man hat uns noch reingelassen, unsere Plätze waren noch frei und Nigel wollte just erst anfangen zu spielen.
Ich hasse das!

Das offizielle Programm bestand im ersten Teil aus dem Violinkonzert D-Dur KV 218 von W.A. Mozart und nachdem Nigel Kennedy mit dem Auditorium abgesprochen hat, wie lange die Pause sein soll, spielte er Beethovens Violinkonzert D-Dur op. 61. Begleitet wurde er vom tollen Polish Chamber Orchestra.

Und danach begann der Teil, für den ich diesen Violinisten liebe und auch gern bereit bin, die nicht billigen Eintrittskarten zu kaufen. Er versteht in perfekter Weise darzustellen, dass die sogenannte E-Musik nicht bierernst sein muss, sondern er vermittelt, den Spaß, den er an der Musik hat und dass klassische Musik auch witzig vorgetragen werden kann. Dabei passiert das, was ich in klassischen Konzerten bisher noch nicht erlebt habe: Das Publikum johlt, klatscht im Takt mit und fühlt sich pudelwohl.

In der Zugabe brachte er eine ungarischen Csárdás in dem er sich ein Duell mit der ersten Geige lieferte (wer kann schneller spielen), dann eine schottische Weise und zuletzt das irische Volkslied überhaupt: Danny Boy.

Als das Konzert dann um 22:15 Uhr beendet war bin ich, und so wie die Gesichter der anderen Gäste aussahen nicht nur ich, zufrieden nach Hause gegangen.

Wer also Nigel Kennedy noch nicht kennt und ein wenig für Violinenkonzerte übrig hat, der sollte unbedingt zu einem seiner Konzerte gehen, wenn er mal in der Nähe ist. Aber dann schnell Karten besorgen, weil seine Konzerte immer in kürzester Zeit ausverkauft sind.

Was für mich richtig schlimm war, ist, dass ich in der oben beschriebenen Hektik, meine Kamera zu Hause habe liegen lassen. Und dabei hat er zwischendurch richtig schön für die „Handyknipsen“ posiert. Schade! Das heißt nur ein Bild von seiner Homepage. Ich hoffe, dass ich das auch so verwenden darf.