Teneriffa – Tag 2

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Hier ist es einfach sehr warm, deutlich wärmer als ich wir uns das vorgestellt haben. Auch nachts kühlt es sich nicht wirklich ab und in unserem Appartement wäre es ohne den Deckenventilator nicht auszuhalten. So schön so ein Ventilator über dem Bett auch sein mag, ist es zum einen ungewohnt einen ständigen Luftzug über sich zu verspüren und andererseits macht das Teil krach. Weiterhin ist es ohne Decke zu kalt und mit zu warm… Lange Rede kurzer sinn: Ich habe in der ersten Nacht beschissen geschlafen!

Den ersten Urlaubstag verbringen wir immer damit, dass wir Beamtenmikado spielen: Wer sich zuerst bewegt hat verloren ;-).
Wir haben das dann auch konsequent durchgezogen. Der Tagesablauf sah dann wie folgt aus:

  • gegen 9 Uhr aufstehen und einen Kaffee aufsetzen. (Naja, erst einmal die Maschine und die Tassen schrubben. Es ist hier alles schmierig.)
  • Auf der Terrasse sitzen und lesen.
  • Umziehen an den Pool und lesen.
  • Auf die Terasse zurückziehen, Kaffee trinken und lesen.
  • Dann lässt es sich am Abend nicht mehr vermeiden. Wir müssen doch noch ein paar Kleinigkeiten einkaufen.
  • Boa, bin ich kaputt :-)

Nebenbei hat meine liebe Frau heute die erste Kakerlake gesichtet. War ja klar. Wenn man hier her fährt muss man damit rechnen und vor allen Dingen, wenn man inmitten einer Bananenplantage wohnt.

Im übrigen kommen die Schaben zum Sterben zu uns. Normalerweise sind die Biester ja ziemlich flink auf ihren sechs Beinen, so dass man maximal einen Versuch zur Tötung dieses Insektes hat, aber die Teile sind durch das Gift, welches innerhalb der Plantage gesprüht wird so benommen, dass man auch noch einen zweiten und dritten Versuch bekommt, wenn man das Tierchen einmal verfehlt hat ;-).

Katzen gibt es hier natürlich auch und scheinbar ist unser Appartement das, in dem vorher immer etwas vom Tisch gefallen sein muss. Es sitzen jedenfalls immer vier hier bei uns.

Lesefutter:
Will Randall: Unter Krokodilen. Ein Engländer auf den Solomon Inseln.

Rezension bei Amazon, die mir vollkommen aus der Seele spricht:

Wer hat nicht schon mal davon geträumt, das graue, kalte Europa hinter sich zu lassen und auszusteigen, um irgendwo im sonnigen Süden was Sinnvolles zu machen?
Will Randall hat’s tatsächlich gemacht.
Er hatte den Mumm, seine Zelte (eine gesicherte Existenz, keine Superkarriere, eher schon ein gemütliches, normal aufregendes Leben wie’s Du und ich haben) in England ab- und in Richtung Salomon-Inseln aufzubrechen. Um irgendwas Sinnvolles zu machen. Mit Betonung auf „irgendwas“. Was, weiß er nämlich noch nicht, als die Reise losgeht. Aber es muss was Sinnvolles sein, so lautet sein Auftrag.
Recht viel Ahnung davon, was ihn erwartet, hat er auch nicht – er ist eben kein hart gesottener Globetrotter oder Abenteurer, sondern ein ganz normaler Durchschnittseuropäer auf Reisen. Na ja, nicht ganz: unser „Held“ Will Randall ist nämlich definitiv weniger aufgeblasen und von der eigenen Großartigkeit überzeugt als der typische Durchschnittsreisende aus der „Ersten Welt“. Und genau das ist es, was „Unter Krokodilen“ so gut macht: Anstelle sich den „Wilden“, „Ungebildeten“ auf seiner Südsee-Insel überlegen zu fühlen (wie einst Robinson Crusoe) oder ihre Lebensweise und Mentalität zu verklären (wie Robert Louis Stevenson, beide Autoren hat er brav im Rucksack), hat Randall keine vorgefasste Meinung. Stattdessen beobachtet er. Sieht sich um. Unvoreingenommen. Aufmerksam. Mit Humor. Und ausgesprochen wohltuender Bescheidenheit, was seine eigene Person angeht.
Und das Ergebnis ist einfach wunderbar. Wie ein Urlaub vom Lesesessel aus. Man fühlt die Hitze der Südsee, fällt mit Randall vom Boot ins warme Meer, stapft mit ihm über tropische Inseln, kämpft mit Horden goldiger kleiner Hühnerküken, inspiziert das seltsame Baumhaus mit dem Loch im Boden (das Örtchen…), und erfährt, was es mit der berühmt-berüchtigten Salomon-Zeit auf sich hat…
Kurz und gut: Ich hätte nie Randalls Mumm – und vermutlich auch nicht seine Unkompliziertheit und Unvoreingenommenheit. Aber mit ihm in die Südsee zu reisen, war großartig. Macht sooo viel Lust auf mehr.
Mister Randall, wann brechen Sie zur nächsten Reise auf? Ich will wieder mit!