Wanderung Hamburg – Berlin #2

Die Recherche

 Wie ich im vergehendem Teil meines Berichtes bereits erwähnt habe, konnte man meine ersten Erkenntnisse mit Hilfe von Google, durchaus als mager bezeichnen. Zwar gibt es relativ viele Informationen über die Geschichte der Postkutschen, bzw. der Postrouten, aber leider so gut wie keine Beschreibungen der tatsächlichen Strecke.

Trotzdem war mein Jagdinstinkt geweckt; Irgendwo musste es einfach eine Beschreibung dieser Strecke geben. Durch die Recherche wurde auch der Wunsch intensiver, die Strecke so genau wie möglich auf der alten Route zu laufen.
Was lag jetzt näher, als die Errungenschaften des Web 2.0, das social Media zu benutzen um an die benötigten Informationen heranzukommen. Warum twittere ich, warum bin ich bei Facebook und warum blogge ich, wenn ich nicht versuche, auf diesem Weg eine Vielzahl von Menschen anzusprechen, die mir vielleicht in dieser Situation helfen könnten. Frohen Mutes sendete ich meine Anfragen in die verschiedenen Kanäle und siehe da: Die Schwarmintelligenz lieferte folgendes: Nada, rien, niente, nichts!
Das heißt, nicht ganz nichts. Jemand gab mir einen Hinweis auf den deutschen Wanderverein, aber auf deren Webseite war auch nichts zu diesem Wanderweg zu finden, was sicher daran lag, dass es sich hier nicht um einen offiziellen (Fern)Wanderweg handelt.

Aber manchmal bin ich doch ein Glückskind! Bei der Suche über Google fand ich einen Artikel der Welt-Online aus dem Jahre 2004. In diesem Artikel wurde ein Berliner Hobby-Historiker vorgestellt, der diesen Weg 1994 von Berlin nach Hamburg gegangen ist und dieses 2004 in die andere Richtung wiederholen wollte. Glücklicherweise ist der Mann, Wolfgang Holtz, sehr rührig, was Vorträge, Führungen und Forenaktivitäten angeht. So nahm ich mir ein Herz und schrieb besagten Herren einfach mal an. Zurück kam eine eMail mit dem Angebot, ihn anzurufen, denn er würde gern diese Forschungen, die er mit einem Freund zusammen gemacht hat mit mir teilen.

Nach einem fast zweistündigen, hochinteressanten und mit vielen nützlichen Informationen bestücktem Telefonat, ließ mir Herr Holtz eine digitale Farbkopie einer Karte aus dem Jahre 1800 zukommen, die die Postillione auf ihrem Kutschbock bei sich führten und nach der sie die Strecke befuhren. Mit Hilfe dieser Karte war es mir dann möglich, den Streckenverlauf zu rekonstruieren.

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