Wanderung Hamburg – Berlin #1

Wenn Schnapsideen Realität werden…

Vor einiger Zeit, ich glaube es war im Jahr 2008, sah ich im Regionalprogramm des NDR Fernsehens einen Bericht, in dem der historische Postkutschenweg von Hamburg nach Berlin vorgestellt wurde. Ich hatte seinerzeit diese Meldung nur sehr unaufmerksam, quasi mit „einem halben Ohr“ verfolgt, das Thema blieb aber trotzdem in meinem Hinterkopf gespeichert. Dann, im Sommer 2009, habe ich in der Zeitschrift Fit for Fun einen Artikel gelesen, der eine Radtour von Hamburg nach Berlin beschrieb. Es war dort zwar nicht die Rede von dem historischen Postweg, aber die Transferleistung diese beiden Themen miteinander zu verbinden fiel mir nicht schwer, zumal ich die Idee diese Strecke mit alternativen Verkehrsmitteln zu meistern sehr interessant fand.

Schon seit langem ist die Durchwanderung des ungefähr 3400 Kilometer langen Appalachian trails ein sehr großer Traum von mir und daher lag es für mich nahe, diese Strecke nicht mit dem Fahrrad, sondern zu Fuß bewältigen zu wollen. Dreihundert Kilometer sollten doch ein Klacks sein, wenn man eine Wanderung von über dreitausend Kilometern durch die Wildnis von 14 Staaten an der amerikanischen Ostküste machen möchte. Niemandsland gibt es in Mecklenburg und Brandenburg zwar auch, aber das ist dennoch etwas völlig anderes. So ist der gelegte aufkeimende Samen dann langsam von einer Idee zu einer Pflanze Namens Vorhaben unter dem Motto „Das muss ich unbedingt mal machen“ gewachsen.

Da wir aus Gründen in diesem Jahr keinen Auslandsurlaub machen wollten, habe ich dann Anfang Juli damit angefangen Informationen über die historische Postroute im Internet zu suchen. Das Ergebnis war geradezu erschreckend, nämlich so gut wie keine brauchbaren Informationen. In Worten: Nada, rien, niente, nichts.

Zwar hat man durchaus immer wieder Hinweise auf den Postkutschenweg gefunden, aber es schien so, als ob dieser Weg zwar existierte, aber nachdem die letzte Postkutsche diese Strecke befahren hat, größtenteils vergessen wurde.

Jetzt stellte sich mir die Frage, was ich nun mit dieser Idee anfangen sollte? Dass ich von Hamburg nach Berlin laufen wollte stand für mich fest. Sollte ich mir eine eigene Strecke überlegen, oder mit dem Postcours weitermachen? Ich bin kein Historiker und meine Motivation aus allen möglichen Quellen die Fragmente des Postweges zusammenzusuchen und wie bei einem Puzzle zu einer kompletten Reiseroute zu einem Bild zusammen zu fügen, war zum einen aus Zeitgründen gering, zum anderen war mir auch nicht wirklich klar, wo ich damit anfangen sollte.

Also dann doch einfach eine eigene Strecke ausdenken. Von Hamburg bis Wittenberge an der Elbe entlang und dann über Kyritz, Fehrbellin und Henningsdorf nach Berlin.

HH-Berlin – Alternativroute auf einer größeren Karte anzeigen

Als ich dann Informationen zu diesen Orten gesucht habe, stieß ich immer wieder auf Hinweise zu diesem ominösen Postweg. Das führte -natürlich- dazu, dass ich immer neugieriger auf den Weg wurde und dann auch unbedingt herausfinden wollte, wie der Verlauf des Postkutschenweges war. Es wurde also Zeit, die Leistungsfähigkeit Googles zu Testen.

Mehr dazu folgt im nächsten Teil.

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